Offener Brief

2010.07.21. 08:41

 

13.07.2010

Die Ereignisse der letzten Tage sehend, glaube ich zwar nicht mehr, dass mit diesem Brief noch irgendwelche positive Folgen erreicht werden können, viel eher werden es negative Konsequenzen sein, insbesondere für mich, aber da sich so viele Spieler aufgeregt haben und möchten, dass ich das hier schreibe, tue ich es für sie.
 

 

Offener Brief an die Leitung von Gameforge über die ungarischen Ereignisse des Spieles Gates of Andaron
 

Sehr geehrte Damen und Herren der Leitung in Deutschland,

die Ereignisse der letzten Monate und insbesondere der letzten Tage haben eine Empörung ausgelöst, die dieses Schreiben und den Boykott gegen das Spiel von der Seite der Valorian zur Folge hatten. Ich versuche die an mich weitergeleiteten Probleme und die Vielzahl der möglichen Missbräuche zusammen zu fassen, damit dieser Brief keine Romanmaße annimmt. Ich möchte hier gleich klarstellen, dass ich diesen Brief nicht in meinem Namen, sondern im Namen der bereits erwähnten Spieler schreibe, die ihn alle gelesen, den Inhalt gestaltet und ihm zugestimmt haben. Mit ein wenig Recherche kann man anhand der Charakternamen leicht herausfinden, dass sie etwa 90% der zahlenden Charakters dieser Seite ausmachen, die im Glauben eines ehrlichen Spiels bereits Tausende von Euros bezahlten und sich jetzt enttäuscht vom Spiel abwenden und nicht mehr bereit sind, an den Abendschlachten teilzunehmen und werden solange keine weiteren Beiträge bezahlen, bis sie eine Antwort auf ihre unten stehenden Probleme bekommen.

Arbeit der GMs und ihre Einstellung zu den Spielern:

  • Es kommt oft vor, dass sie auf die ihnen im Spielchat gestellten Fragen abwertende, beleidigende oder die Spieler erniedrigende Antworten geben. Einige Beispiele ohne Spielernamen: Spieler: GM Ich bin gestorben, was soll ich jetzt tun? Antwort: Ich bringe dir Blumen aufs Grab. Spieler: GM ich werde ständig in der Schutzzone getötet. Tue doch was! GM: Wenn es dir nicht passt, geh doch Lego spielen! Spieler: GM Ich werde ständig in der Schutzzone getötet, mach doch etwas! GM: Geh weg, dann töten sie dich nicht. Man könnte die ähnlichen Antworten noch lange aufzählen, aber ich meine, dass auch so das Wesentliche zu verstehen ist.

  • GM Spielercharakter/e: Da jeder GM einen Spielercharakter hat und nimmt aktiv an den täglichen Schlachten und ab und zu an den Auseinandersetzungen und den Zunftangelegenheiten teil, ist es unumgänglich, dass Freundschaften und Interessenbündnisse zwischen den Spielern und den GMs entstehen. Demzufolge wird im Streitfall oft das Prinzip der Unparteilichkeit und der Gerechtigkeit verletzt oder es kommt sogar vor, dass in Zusammenarbeit mit einem GM ausgesprochen auf Verstoßen gespielt wird. Da bis jetzt die Mehrheit der GMs auf der Seite von Derion stand, so schadeten diese Fälle öfter den Spielern von Valorian. Es kam auch vor, dass ein GM mit Spielercharakter eindeutig gegen die Regeln verstoßen hat und umsonst wurden gegen ihn Beweise vorgelegt, diese wurden als lückenhaft abgewiesen und alles blieb ohne Folgen. Die oben genannten Fälle können mit Printscreens bewiesen werden.

  • Unakzeptable Comments: Im Spielerforum, in IRC Chat kommt es immer häufiger vor, dass GMs und bekannte Derion-Spieler in Anwesenheit des GA (DaN) andere Spieler mit solchen Adjektiven betiteln, die rassistisch und außerordentlich beleidigend sind. Solche sind z.B. Skinhead, Zigeuner, IQ-behindert, Behinderte usw. Selbstverständlich, wenn ein Spieler so etwas tun würde, bliebe es nicht ohne Konsequenz, aber bei den erwähnten Beispielen gab es keine Sanktionen. Unserer Ansicht nach verletzt dieses Verfahren die Menschenrechte, andererseits ist es auch laut Spielregeln verboten.

  • Unverständliche und wöchentlich geänderte Regeln der GMs: Die Spielentwickler wollten und die bewährte Praxis bei anderen Spielen zeigen, dass man dort, wo man keine Tötung will, es vom Programm selbst verhindert wird. An allen anderen Orten wird es vom Programm zugelassen und es bedarf keiner nachträglichen Regelung in dieser Sache. Die Regeln sind nicht nachvollziehbar und sie sind frei auszulegen, was wieder Missbräuche ermöglicht. Z.B. Wer sitzt, auf ihn kann nicht geschossen werden, auf jemanden aus dem Portal tretend kann nicht geschossen werden, wer 100%-ig „grau“ ist, auf den wird nicht geschossen. Mit den Spielzielen ist diese Regelungsart nicht zu vereinbaren. Wenn jemand von einem übergeordneten Feind erschossen wird, treibt den getöteten Spieler zur Weiterentwicklung = mehr Spielstunden.
    Wenn er von einem Feind der gleichen oder niedrigeren Stufe getötet wird, erfordert eine Entwicklung der Tools = mehr bezahlter Euro. Wenn er gleich von mehreren getötet wird, kann er es mit Hilfesuche lösen = Gemeinschaften bilden. Das ist ein Kriegsspiel, wer hier spielt, akzeptiert diese Tatsache, wie das auch das Beispiel des bereits 2 Jahre alten global Servers zeigt, dort gibt es keinerlei Einschränkungen beim Töten.

Es ist offensichtlich, dass die freiwillige Arbeit eines GMs nicht leicht ist und es erfordert viel Geduld und Mitgefühl, aber die diese Arbeit übernahmen, taten es in diesem Bewusstsein. Es ist auch Tatsache, dass der Chat meistens voll von den dummen Fragen von 9-10 Jahre alten Kindern ist, aber das Spiel ermöglicht ihnen auch die Registrierung und somit auch die Fragen an die GMs. Es kann also keine Entschuldigung für die inakzeptablen Antworten sein.

Das letzte Tropfen: Event Schätze von Iberien

Die Geschichte begann mit den durch die 3.3 Patch ins Spiel gekommenen neuen Möglichkeiten und zu erwerbbaren Tools. Charaktere, die schon früher mit anderen Spielen (global und UK Server) gespielt haben, wussten, dass sie jetzt die Möglichkeit bekommen, neue Waffen herzustellen, deshalb fingen sie an, an beiden Seiten die notwendigen Grundstoffe zu sammeln. Beide Seiten entwickelten Strategien, wie sie bei den Schlosskämpfen das Recht zum „Guild House“ bekommen. Denn die Waffe konnte nur mit dem nur dort produzierbaren Zubehör (God's Treasures) hergestellt werden. Offensichtlich gab es dem Spiel einen neuen Stoß und das Ziel steigerte das Spielerlebnis auf beiden Seiten, ins Schloss zu kommen oder „den Feind“ am Eindringen zu hindern. Es vergingen 4 Wochen nach der Einführung von 3.3 und man konnte durch das Zusammenspiel der Valorianer Zünfte und Spieler verhindern, dass eine Zunft der Derionianer ins Nordschloss gelangt und so wurde es für sie unmöglich, neue Waffen herzustellen. Am Anfang der fünften Woche (10.07.2010) hörten wir empört, dass vier Derioner Charaktere an eine erzeugte Waffe des Typs Lvl38 gelangten. Bald stellte sich heraus, wie das passieren konnte: Durch das Event Die Schätze von Iberia.

Einige Worte über das Event:

  • Auf der Valorian Seite wurde gar nicht oder nur wenig Werbung dafür gemacht, dass es ein neues Event gibt. Praktisch wusste niemand davon.

  • Im Forum wurde nicht bekannt gegeben, was man gewinnen kann. Deshalb nahmen viel weniger Spieler daran teil, als dann, wenn sie gewusst hätten, welchen Wert die Gewinne haben. Wer nicht gleich zu Beginn mitgemacht hat, hatte später keine Möglichkeit mehr dazu. Die Preise waren ganz bis zu ihrer Verteilung für die Spieler nicht bekannt.

  • Von 5 Preisen gewannen 4 Derioner Charaktere, und sie kamen zu keinen kleinkaretigen Spielern, sondern zu solchen Charakteren der höheren Stufe, die bei den täglichen Kämpfen spielbestimmend sind. Natürlich wäre eine Verteilung nach dem Zufallprinzip richtig gewesen, was die Nationen und Charaktere betrifft.

  • Die oben genannten Charaktere wären wahrscheinlich noch lange nicht an solche Tools gekommen oder höchstens durch ernsthafte Kämpfe oder Zusammenspiel der ganzen Nation von Derion. Diese Kämpfe trugen wesentlich zum Spielerlebnis an beiden Seiten bei und gaben den abendlichen Kämpfen ein Ziel.

Über den Wert der Preise:

  • Zur Herstellung einer solchen Waffe müssen außerordentlich viele Grundstoffe gesammelt werden, ganz genau 33.691 Stück Gegenstände (Kräuter, Getränke, Waffen usw.). Dazu benötigt man unheimlich viele Spielstunden und viel Ausdauer.

  • Selbst wenn ein Spieler alle Grundstoffe zusammen sammeln konnte, musste er auch noch in ein bestimmtes Guild House kommen, das seine Zunft bei den Schlosskämpfen bekommt. Das kann sogar Monate dauern, weil man für diese Waffe 2 Schlösser erobern musste.

  • Auf dem global Server hatte man nach Einführung von Patch 3.3 in 6 Monaten kein Spieler die Möglichkeit, eine solche Waffe zu gewinnen, was die Spieler motiviert hätte, so mehr zu kämpfen und mehr Spielstunden zu investieren. Auch zurzeit ist der Erwerb eines solchen Preises an 200 Stunden Spieldauer in 30 Tagen und an die Bezahlung von 200$ auf dem global Server gebunden.

  • Das, dass man bei einem ungewöhnlich angekündigten Event an solch wertvollen Waffen kommen kann, hat alle Valorian Spieler empört. Was verletzend ist, ist die Unverhältnismäßigkeit zwischen den Preisen und den Aufgaben, wozu auch noch die Person der Bescherten (der rechtmäßig Gewinnenden?) und die mangelhafte Ausschreibung des Events kommen.

Es ist offensichtlich, dass die Spielentwickler und auch Gameforge mit der Einführung des neuen Patch das Ziel hatte, dass die Spieler im Interesse der erfolgreichen Kämpfe durch weitere Einzahlungen ihre Ausrüstung weiterentwickeln. Und um die außerordentlich vielen Zutaten einzusammeln, sie viele Spielstunden investieren. Es ist ja bei einem profitorientierten Unternehmen auch zu verstehen und akzeptabel. Das Event Die Schätze von Iberien hat jedoch dagegen verstoßen und nahm vielen Spielern die Freude am Spiel.

Wir alle, die diesen Brief formulierten und unterschrieben, lieben dieses Spiel und möchten auch weiter mitspielen, kämpfen, mitentwickeln und unsere Gemeinschaften weiter ausbauen. Deshalb haben wir folgende Vorschläge, um weitere Missbräuche auszuschließen und die sich vom Spiel abgewendeten Spieler zu beruhigen.

  • Personen mit GM, SGM, GA, usw. Rechte sollten keine aktiven Spielcharaktere im Spiel haben. Um Erfahrungen zu sammeln, sollten sie gut unterscheidbaren Charaktere benutzen, mit denen sie die Missionen ausführen und sich bis zur gewünschten Stufe entwickeln können. Sie könnten in jedem Guild z.B. [GameTester] heißen. Sie sollten an den abendlichen Kämpfen oder an PvP Schlachten nicht teilnehmen können.

  • Im Spielforum sollte man eine Möglichkeit dazu geben, beleidigende und erniedrigende GM Äußerungen in Form von Printscreen einzulinken. So könnte man vermeiden, dass ein GM unsere Beschwerden beurteilt, der selbst davon betroffen ist. Das hätte für die GMs eine entsprechende Zurückhaltungskraft und würde auch GMs ausfiltern, die zu dieser Aufgabe nicht gewachsen sind.

  • Streichen Sie alle nachträglich geschriebenen Regeln, die das Töten verbieten. Die Gemeinschaften werden schon ihre Mitglieder verteidigen, was sowohl ihnen als auch ihren Feinden Spaß macht. Oder sie schützen sich selbst durch die Bezahlung von mehr Euro oder durch mehr Spielstunden, die ihrer Entwicklung dienen.

  • Nehmen Sie die unverhältnismäßig großen Preise von den unter verdächtigen Umständen „erfolgreichen“ Beschenkten zurück, und schätzen Sie das Verhältnis zwischen Preisen und Aufgaben bei den künftigen Events umsichtiger ein.

Ich hoffe, dass aus unserer obigen Ausführungen ersichtlich ist, dass die Verfasser und Unterschreiber dieses Schreibens von bauender Kritik geleitet sind. Wir möchten wenn das Spiel Gates Of Andaron nach wie vor ein populäres und immer mehr Spieler bewegendes online Spiel bliebe. Wir hoffen, dass unsere Mitteilung von Gameforge nicht als Attacke gegen sie aufgefasst wird. Die gegenwärtige Situation, dass ein überwiegender Teil der Valorian-Spieler den Kämpfen fernbleibt und nicht mehr für das Spiel bezahlt, gilt als Protest und möchte auf die Probleme aufmerksam machen. Natürlich spielt beim Boykott auch die Wut eine Rolle, aber wenn man die Zahl der mitmachenden Spieler berücksichtigt, selbst das müsste die Betreiber zum Nachdenken bewegen.

Dankend und mit freundlichen Grüßen:

112 Unterschrift:

 

 Alexandra, lexi1...@gmail.com, Valorian, 
Altheron, mo
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ArcherX, lord
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Arpad, arpad1
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AtomCross, atomant
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Zityu, zityu
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Zsu, zsu10
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